Im Rahmen des Lehrplanthemas „Geschichte erinnern“ hatten die 11. Klassen unserer Schule am Montag, 24.2.2025, eine außergewöhnliche Gelegenheit: Sie durften an einem von der KZ-Gedenkstätte Dachau veranstalteten Zeitzeugengespräch mit einem Überlebenden des Holocausts, Herrn Abba Naor, der gebürtig aus Kaunas in Litauen stammt und der heute in Israel und in München lebt, teilnehmen.
Herr Naor erzählte den Schülerinnen und Schülern seine Geschichte: Er sprach über seine glückliche Kindheit mit zwei Brüdern und den Eltern in Kaunas, über die Besetzung Litauens erst durch die Rote Armee und dann, ab 1941, durch die deutsche Wehrmacht, das Leben im Ghetto Kaunas, die Ermordung seines älteren Bruders, die Deportation in das Konzentrationslager Stutthoff, die Trennung der Familie und die Ermordung seiner Mutter und seines jüngeren Bruders in Auschwitz und schließlich seine eigene Verbringung in verschiedene Außenlager des Konzentrationslagers Dachau, bevor er Anfang Mai 1945 von Soldaten der US-Armee befreit wurde.
Herr Naor nahm sich zweieinhalb Stunden Zeit für die Schülerinnen und Schüler und ihre Fragen. Die Jugendlichen folgten dem Vortrag überaus konzentriert und aufmerksam, und sie waren von der Unmittelbarkeit des persönlichen Berichts sehr berührt und bewegt.
Mit dem Ende der Zeitzeugenschaft wird eine demokratische Erinnerungskultur, die sich jeder Verharmlosung der NS-Diktatur entgegenstellt, in Zukunft noch wichtiger für die Stärkung unserer Demokratie werden. Besonderer Dank gebührt unserer ehemaligen Schülerin Josephine Hildinger, die derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr in der KZ-Gedenkstätte Dachau ableistet und die die Begegnung mit Herrn Naor für unserer Schülerinnen und Schüler möglich gemacht hat.
Judith Götz, für die Geschichtslehrkräfte der 11. Klassen