Ein Schüleraustausch mit einer französischen oder italienischen Partnerschule ist gang und gäbe an bayerischen Gymnasien, aber einer mit einem bulgarischen Gymnasium, das ist schon eine Besonderheit! Wie kam es dazu und welches Ziel verfolgt das Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn mit diesem Austausch?
Eine ehemalige Abiturientin der Schule hatte durch ihren Aufenthalt im Rahmen des vom Auswärtigen Amt geförderten Programms „kulturweit“, das junge Menschen von 18 bis 26 weltweit an Bildungs- und Kultureinrichtungen versendet, den Kontakt zum profilierten Fremdsprachengymnasium ”Zachariy Stoyanov” in Sliven/Bulgarien hergestellt, an dem Deutsch sogar auch als 1. Fremdsprache unterrichtet wird, und konnte sowohl ihre ehemalige Schulleiterin Claudia Gantke als auch das Kollegium davon überzeugen, einen Versuch zu wagen, um das aus hiesiger Sicht eher unbekannte EU-Mitgliedsland kennen zu lernen. Auf der Grundlage von Motivationsschreiben wurden 12 Schülerinnen und Schüler aus der 11. Jahrgangsstufe ausgewählt, die sich mit der Schulleiterin und den beiden Lehrkräften Frau Irmgard Bernhofer und Herrn Lucas Härtel zunächst ins über 1600 km entfernte Sliven aufmachten. Dort verbrachten sie fünf Tage in Gastfamilien, besuchten den dortigen Unterricht und erkundeten die reizvolle Umgebung von Sliven. Besonders angetan waren alle von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft, mit der sie in Bulgarien empfangen wurden. Gefordert war und wurde aber auch die Entwicklung interkultureller Kompetenzen, das Sich-Einlassen auf andere Lebensumstände und Gewohnheiten. Schon nach diesen wenigen Tagen hatten sich durch das persönliche Kennenlernen nicht nur Verständnis füreinander, sondern Freundschaften entwickelt. Einen weiteren Höhepunkt des Bulgarienaufenthalts stellte der Empfang an der Dt. Botschaft in Sofia dar, wo sich der Stv. Botschafter Herr Frederik Hanke und der Kulturattaché Herr Benjamin Coester zusammen mit weiteren Mitarbeiterinnen zwei Stunden Zeit nahmen, um die Schüler- und Lehrkräftedelegation über die Arbeit im Diplomatischen Dienst, die historisch-politische und wirtschaftliche Entwicklung sowie aktuelle gesellschaftliche Fragen im EU-Land Bulgarien zu informieren. Und die Botschafterin selbst stand sogar für einen Fototermin zur Verfügung! Nach diesen vielfältigen Erfahrungen stand für alle fest: Das schreit nach Wiederholung! Erst einmal freuen wir uns jedoch auf den Gegenbesuch der bulgarischen Delegation im März 26. Ein besonderer Dank geht noch an den Bayerischen Jugendring, von dem wir für die Realisierung dieses Austausches eine Zuwendung aus dem Kinder- und Jugendprogramm der Bayerischen Staatsregierung erhalten haben.
