Formen multinationaler Kooperation zur Friedenssicherung und Konfliktbewältigung und die Rolle der Bundeswehr von Dr. Christian Hartmann für die Q12

„Es macht Sinn, auch einmal etwas für die Gemeinschaft zu tun.“

So lässt sich die Botschaft von Dr. Christian Hartmann, Leiter der Abteilung Einsatz am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam, zusammenfassen; sei es die Gesellschaft in Deutschland, sei es das westliche Bündnis, sei es die Weltgemeinschaft. Auf der Grundlage seiner wissenschaftlichen Forschung und nicht zuletzt seiner eigenen Einsatzerfahrung als Reserveoffizier bei der europäischen Trainingsmission EUTM in Mali gab Herr Dr. Hartmann einen Überblick über bekannte und weniger bekannte, erfolgreiche und in der allgemeinen Wahrnehmung – Stichwort: Afghanistan – weniger erfolgreiche Einsätze der Bundeswehr. Genauer eingegangen wurde, neben EUTM, auf die Arbeit der UN-Friedenstruppe SFOR in Bosnien, auf die Militärbeobachtermission UNMISS im Südsudan und auf den NATO-Einsatz in Afghanistan.

Besonders bereichernd war dabei der Blick darauf, wie die multinationale Zusammenarbeit in der Praxis organisiert wird und welche Aufgaben Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr bei einem Auslandseinsatz im Einzelnen zu bewältigen haben. Durchaus kontrovers waren die Meinungsäußerungen der Schülerinnen und Schüler zum Afghanistaneinsatz. Hartmann schloss mit den Worten, so düster die Situation im Moment in Afghanistan erscheine, so sei dort doch unter dem Schutzschirm der internationalen Gemeinschaft eine Generation, gerade auch an jungen Frauen, herangewachsen, die 20 Jahre lang mehr Bildung, mehr Freiheit und mehr materiellen Wohlstand erfahren habe als alle Generationen vor ihr. Dies könne ein Anlass zur Hoffnung sein.

 

Judith Götz für die Fachschaft Sozialkunde